Die höchste nicht ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst:
Notfallsanitäter (m/w/d)
Die höchste nicht ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst in Deutschland ist die der Notfallsanitäterin bzw. des Notfallsanitäters. Im Jahr 2014 löste sie die bis dato geltende Ausbildung zum Rettungsassistenten ab. Was ist neu? Statt der bisherigen zwei Jahre dauert die Ausbildung nun drei Jahre und vermittelt wesentlich tiefere medizinische Kenntnisse. Neben der Theorie haben Auszubildende außerdem noch mehr Zeit praktische Erfahrungen zu sammeln und sich auf die Zeit nach ihrer Ausbildung intensiv vorzubereiten. Wie die Ausbildung aufgebaut ist, was du mitbringen solltest und wie die Reise danach weitergeht, erzählen wir dir hier.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um eine Notfallsanitäter-Ausbildung beginnen zu können, benötigst du einen mittleren Schulabschluss (z.B. von einer Realschule). Doch auch mit einem Hauptschulabschluss ist dir die Tür zur Ausbildung als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter nicht verschlossen. Mit einer abgeschlossenen mindestens zweijährigen Berufsausbildung kannst du dich ebenfalls für eine Ausbildungsstelle zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter bewerben.
Abgesehen von den formellen Anforderungen gibt es noch andere Qualitäten, die du für die Ausbildung mitbringen solltest. Rettungsdienst ist ein Teamsport – du wirst nie allein auf dem Rettungswagen sein, weshalb es wichtig ist, dass du gerne und gut mit anderen zusammenarbeiten kannst. Sport ist ein gutes Stichwort, denn der Job ist auch physisch anspruchsvoll. Eine grundsätzliche Fitness ist daher unbedingt notwendig. Im Rettungsdienst triffst du immer wieder auf Menschen in Notlagen. Du solltest also auch einfühlsam sein und ein gutes Gespür für dein Gegenüber haben. Nicht zu vergessen: Spaß und Interesse für medizinische Inhalte und ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen gehören auch dazu. Der theoretische Teil der Ausbildung wird nicht umsonst als „kleines Medizinstudium“ bezeichnet. Der Start der Ausbildung ist bei den Maltesern in der Regel im Herbst.
Ablauf der Ausbildung
Die Notfallsanitäter-Ausbildung hat einen theoretischen (1.920 Stunden) und einen praktischen Teil (2.680 Stunden). Den theoretischen Teil absolvierst du in einer Rettungsdienstschule. Hier erlernst du die notwendigen Grundlagen für künftige Einsätze. Grundlagen bedeutet, dass du alle notwendigen medizinischen Kenntnisse vermittelt bekommst, um Patientinnen und Patienten
stversorgen zu können. Neben den medizinischen Aspekten gehören Einheiten zur Zusammenarbeit im Team, Kommunikation und soziale Beratung von hilfesuchenden Menschen und andere Themenbereiche zum Lehrplan.
Das dient dir als Basis für deine praktische Ausbildung, die einen etwas größeren Teil einnimmt. Sie lässt sich noch einmal in zwei Bereiche unterteilen: der Ausbildung auf der Lehrrettungswache (1.960 Stunden) und dem Praktikum im Krankenhaus (720 Stunden). Auf der Lehrrettungswache lernst du, wie die Arbeit im Rettungsdienst funktioniert, bist von Anfang an bei Einsätzen dabei und wirst von Praxisanleitern betreut. Im Krankenhaus lernst du die verschiedenen Fachbereiche kennen wie z.B. die Anästhesie- und OP-Abteilung oder die Notaufnahme. Dort übst du auch den Umgang mit verschiedenen medizinischen Instrumenten und die Durchführung medizinischer Maßnahmen.
Theoretischer Teil
- Ausbildung in der Rettungsdienstschule: 1.920 Stunden
Praktischer Teil
- Ausbildung auf der Rettungswache: 1.960 Stunden
- Ausbildung im Krankenhaus: 720 Stunden
- Pflegeabteilung (80 Stunden)
- Interdisziplinäre Notfallaufnahme (120 Stunden)
- Anästhesie- und OP-Abteilung (280 Stunden)
- Intensivmedizinische Abteilung (120 Stunden)
- Geburtshilfliche, pädiatrische oder kinderchirurgische Fachabteilung (40 Stunden)
- Psychiatrische, gerontopsychiatrische oder gerontologische Fachabteilung (80 Stunden)
Gestalte Deine Zukunft
Mit der Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter stehen dir alle Türen für eine erfolgreiche Karriere im Rettungsdienst bei den Maltesern offen.
Nach deiner Ausbildung kannst du an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen, Zusatzfunktionen auf der Wache übernehmen und dich vielleicht einmal selbst zum Praxisanleitenden ausbilden lassen.
Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter übernehmen eigenverantwortlich medizinische Maßnahmen der Erstversorgung von Notfallpatientinnen und -patienten. Sie sind oft die ersten am Ort des Geschehens, erfassen die Lage, leisten medizinische Erstversorgung und stellen die Transportfähigkeit sicher. Während der Fahrt überwachst du als Notfallsanitäterin bzw. Notfallsanitäter den Zustand des Patienten oder der Patientin. Außerdem entscheidest du, ob eine Notärztin oder ein Notarzt gerufen werden muss, der bzw. dem du bei der Notfall- und Akutversorgung assistierst. Im Gegensatz zur Rettungssanitäterin bzw. dem Rettungssanitäter trägst du bei Abwesenheit einer Notärztin oder eines Notarztes die Verantwortung für die medizinische Versorgung, dieser unterstützt dich jedoch dabei.
Das seit 2014 schrittweise eingeführte Berufsbild des Notfallsanitäters löst perspektivisch den Rettungsassistenten ab. Die hoch qualifizierte Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und umfasst Theoriestunden an einer Rettungsdienstschule sowie praktische Tätigkeiten an einer anerkannten Lehrrettungswache und in Kliniken. Während der Ausbildung sind sie als Auszubildende angestellt und erhalten eine Ausbildungsvergütung. Notfallsanitäter entscheiden am Notfallort, ob ein Notarzt gerufen werden muss und assistieren diesem bei der ärztlichen Notfall- und Akutversorgung von Patienten. Der Notfallsanitäter ist in der Lage, eigenverantwortlich medizinische Maßnahmen der Erstversorgung durchzuführen, um vitale Bedrohungen abzuwenden, die Transportfähigkeit der Patienten zu sichern und während des Transports deren medizinischen Zustand zu überwachen.
Seit dem 1. Januar 2014 ist das neue Notfallsanitäter-Gesetz (NotSanG) in Kraft. Die Ausbildung des neuen Berufsbildes orientiert sich dabei stärker als bisher an anderen Gesundheitsberufen: Sie dauert drei statt bisher zwei Jahre (Rettungsassistent) und wird für die gesamte Dauer vergütet. Die Rettungsdienstschulen in Baden-Württemberg haben das Curriculum für die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter gemeinsam erstellt. Dieses legt jedoch lediglich den Rahmenlehrplan fest; die pädagogische Entwicklung und Umsetzung obliegt den Schulen. Das Curriculum ist seit Oktober 2014 beim Kohlhammer-Verlag veröffentlicht.
Notfallsanitäter Vollausbildung
Seit Oktober 2014 haben Sie die Möglichkeit bei uns die 3-jährige Ausbildung zum Notfallsanitäter zu absolvieren. Hierfür schließen Sie mit uns als Ausbildungsbetrieb einen Ausbildungsvertrag ab. Die Ausbildung findet im Wechsel auf der Rettungswache, im Krankenhaus und in der Schule statt. Eine enge Verknüpfung und Partnerschaft der verschiedenen Ausbildungsstätten garantiert eine reibungslose und auf den Schüler orientierte Ausbildung.
Ihr Weg als Rettungsassistent zum Notfallsanitäter
Bis Ende 2020 können Rettungsassistenten, die länger als drei Jahre im Beruf sind, eine Ergänzungsprüfung beziehungsweise – unabhängig von der Dauer der Berufszugehörigkeit – ein staatliches Vollexamen ablegen, um die Berufsbezeichnung Notfallsanitäter führen zu dürfen. Die dafür notwendigen Voraussetzungen sind in § 32 NotSanG geregelt. Nach bestandener Prüfung und entsprechend den Vorgaben des § 2 NotSanG kann dann die Urkunde zum Notfallsanitäter beantragt werden.
Ihr Ansprechpartner
Steffen Schütze
Stv. Leiter Rettungsdienst
Tel. 07022 24339-27
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Online-Bewerbung
Sie wollen Notfallsanitäter oder Notfallsanitäterin werden? Bewerben Sie sich für den Ausbildungsstart zum 1.4.2026 bitte bis 31.8.2025.